Namens-/Domainrecht
- Das OLG München entscheid, dass Facebook berechtigt sei, von seinen Usern zu verlangen, dass sie bei der Nutzung ihren tatsächlichen Namen (Klarnamen) angeben. Den Gebrauch von Pseudonymen hingegen kann das Unternehmen als Ausnahme zu §13 VI TMG versagen. §13 VI TMG müsse europarechtskonform ausgelegt werden, wonach es Facebook nicht zumutbar sei, Pseudonyme zulassen zu müssen, da eine Klarnamenpflicht geeignet sei, Nutzer von rechtswidrigem Verhalten im Internet abzuhalten.
OLG München, Urt. V. 08.12.2020 – Az.: 18 U 5493/19
- Die Internetdomain „wir-sind-afd.de” verletzt Namensrechte der Partei „Alternative für Deutschland” (AfD). Das namensmäßige Identitätsinteresse der AfD überragt das Recht auf Meinungsfreiheit des Beklagten: OLG Köln, Beschl. v. 27.09.2018 – Az.: 7 U 85/18.
- Ältere Domain verletzt jüngeres Unternehmenskennzeichenrecht: OLG Frankfurt aM, Urt. v. 29.09.2016 – Az.: 6 U 187/15.
- Zur Verletzung des Namensrechts durch ausländische Top-Level-Domain: BGH, Urt. v. 28.04.2016 – Az.: I ZR 82/14.
- Zur Domain-Registrierung durch einen Treuhänder: BGH, Urt. v. 24.03.2016 – Az.: I ZR 185/14.
- Deutsches Wettbewerbsrecht ist bei Online-Werbeaussagen immer dann anwendbar, wenn die Domain sich bestimmungsgemäß (auch) an deutsche Verbraucher richtet: KG Berlin, Urt. v. 27.11.2015 – Az.: 5 U 20/14.
- Fotos von Grabsteinen, die die Namen der Verstorbenen enthalten, dürfen auf einer Webseite veröffentlicht werden: AG Mettmann, Urt. v. 16.06.2015 – Az.: 25 C 384/15.
- Der Betroffene hat einen Anspruch auf Schadensersatz, wenn das Landeskriminalamt bei der Ermittlung des Domain-Inhabers fahrlässig falsch handelt, weil es Second-Level-Domain und Sub-Domain verwechselt: LG Koblenz, Urt. v. 10.03.2015 – Az.: 1 O 415/14.
- Die Nutzung eines fremden Domain-Names als AdWords-Anzeige ist zulässig: OLG Düsseldorf, Urteil vom 23.04.2013 – Az.: I-20 U 159/12.
- Das Land Berlin hat einen Anspruch auf die Domain „berlin.com“: KG Berlin, Urteil vom 15.03.2013 – Az.: 5 U 41/12.
- Internet-Livestreams von frei empfangbaren Fernsehsendungen ohne Zustimmung sind urheberrechtswidrig: EuGH, Urteil vom 07.03.2013 – Az.: C-607/11.
- Verbot einer Namensverwendung auf einer bestimmten Internetseite ist nicht verletzt, wenn die Webseite einen Hinweis auf die erzwungene Umbenennung und einen Link auf die neue URL enthält: KG Berlin, Beschluss vom 26.02.2013 – Az.: 5 W 16/13.
- Eilanträge von Facebook gegen Klarnamenzwang erfolgreich: VG Schleswig, Beschlüsse vom 14. 02.2013 – Az.: 8 B 60/12 und 8 B 61/12.
- Registrierung eines Domainnamens ist kein absolutes Recht i.S.d. § 823 I BGB: BGH, Urteil vom 18.01.2012 – Az.: I ZR 187/10.